Die meisten Hundebesitzer glauben, dass die Nase eines gesunden Hundes immer nass und kalt sein sollte. Erfahre hier, warum eine feuchte Nase beim Hund wichtig ist und ob du dir Sorgen machen musst, wenn dein Hund eine trockene Nase hat. Lies weiter, um alles über die möglichen Ursachen einer trockenen Nase beim Hund zu erfahren und was du dagegen tun kannst!
Feuchte Nase beim Hund
Der Geruchssinn deines Hundes ist essenziell wichtig für ihn und seine Nase somit das wichtigste Sinnesorgan. Sie hilft ihm bei der Futtersuche, beim Spurenlesen, warnt ihn vor Bedrohungen und hilft dabei, seine Temperatur zu regeln. Die Hundenase verfügt über 200 Millionen Geruchszellen und riecht 40-mal besser als unsere menschliche Nase!
Darum haben Hunde ein paar Tricks entwickelt, damit ihr Geruchssinn noch besser funktioniert. Einer davon ist, ihre Nase permanent feucht zu halten.
Denn Duftpartikel haften besser an feuchten Oberflächen, wodurch ein Hund seine Umgebung noch besser wahrnehmen kann. Dies ist der Grund dafür, warum Hunde ihre Nasen ständig ablecken. Denn wenn die Schleimhäute der Nase dauerhaft trocken sind, dann funktioniert ihr Geruchssinn auch nicht mehr richtig.
Die feuchte Nase deines Hundes hat aber noch eine weitere wichtige Funktion - sie hilft bei der Regulierung der Körpertemperatur. Vielleicht hast du selbst schon bemerkt, wie feucht die Nase deines Hundes an einem heißen Tag oder nach einer intensiven Spiel- oder Trainingseinheit ist. Aufgrund ihres Fells haben Hunde keine Schweißdrüsen am ganzen Körper, wie wir Menschen sie haben. Stattdessen haben sie ein anderes wärmeregulierendes System, das ihnen hilft, die Wärme abzuführen: Es erfolgt über das Hecheln und das Schwitzen über die Nase und Pfoten.
Muss die Nase eines Hundes immer feucht sein?
Es ist normal, dass sich der Zustand der Nase im Laufe des Tages immer mal wieder von feucht zu trocken wechselt und natürlichen Schwankungen unterliegt. Wenn die Nase deines Hundes also nur zeitweise trocken und warm ist, dann ist das kein Grund zur Besorgnis! Außerdem können auch harmlose Ursachen der Grund für seine trockene Nase sein, die sich leicht beheben lassen und die nichts mit seinem Gesundheitszustand zu tun haben.
Wenn die Nase deines Hundes allerdings dauerhaft trocken ist und weitere Begleitsymptome dazukommen, dann solltest du auch eine Erkrankung in Betracht ziehen.
Tipp: Schau dir deinen vierbeinigen Begleiter regelmäßig genau an und achte auf außergewöhnliche Symptome oder weitere Anzeichen einer Krankheit. Unsere Checkliste zur Hundegesundheit kann dir dabei helfen! Auf welche Symptome du genau achten solltest, erfährst du im letzten Absatz dieses Textes.
Mögliche Ursachen für eine trockene Nase beim Hund
Hier haben wir für dich ein paar Gründe zusammengestellt, die zu einer trockenen Nase beim Hund führen können:
- Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung): Wenn dein Hund eine besonders energiegeladene Partie Apportieren oder eine andere anstrengende Aktivität hinter sich hat, ist es möglich, dass sich seine Nase trockener anfühlt als sonst. Dies ist auf eine Dehydrierung zurückzuführen.
Achte darauf, dass deinem Hund immer genügend Wasser zur Verfügung steht, besonders aber während und nach dem Spielen oder Trainieren. Wenn dein Hund grundsätzlich zu wenig trinkt, solltest du deinen Tierarzt zurate ziehen.
- Hitze und trockene Luft: Ob es die Sommerhitze ist oder der Heizkörper im Wohnzimmer im Winter: Der Aufenthalt in einer trockenen, warmen Umgebung kann dazu führen, dass die Hundenase trockener ist als sonst. Hunde können nicht über die Haut schwitzen, sie nutzen das Hecheln und Schwitzen über die Nase und die Pfoten, um sich abzukühlen. Eine trockene, warme Nase kann ein Anzeichen dafür sein, dass es deinem Hund zu heiß ist. Im Winter solltest du darauf achten, dass der Schlafplatz deines Hundes nicht direkt am Heizkörper liegt und die Luft zusätzlich befeuchtet wird. Auch regelmäßiges Lüften ist zu empfehlen!
- Sonnenbrand: Außerdem kann dein Hund an der Nase an heißen Tagen auch Sonnenbrand bekommen! Das erkennst du daran, dass sie heiß, trocken und gerötet ist und sich nach ein paar Tagen pellt. Vor allem Hunde mit hellen und rosa Nasen sind besonders anfällig für Sonnenbrand. Bei Hitze und Sonnenbrand helfen Sonnencreme für die Nase, Schatten und immer ausreichend Wasser zum Trinken!
- Nach einem Nickerchen: Hunde halten ihre Nase feucht, indem sie sie ständig lecken. Während eines Nickerchens haben sie dazu keine Gelegenheit. Wenn du also feststellst, dass die Nase deines Hundes trocken ist, dann kann es sein, dass er gerade aus dem Schlummer aufgewacht ist. 10 Minuten später sollte seine Nase allerdings wieder feucht sein.
- Alter: Eine trockene Hundenase kann auch einfach mit dem Alter zusammenhängen.
- Graben und buddeln: Gehört dein Hund zu einer Rasse, die besonders gerne buddelt und gräbt? Dann könnte diese Vorliebe ein weiterer Grund für seine trockene Nase sein. Denn beim Wühlen kann es zu feinen Verletzungen in der Nase kommen und Sand und Erde können die Hundenase auf längere Sicht austrocknen. Hierbei kann eine Salbe mit Dexpanthenol oder eine spezielle Lotion helfen. Dein Tierarzt berät dich sicher gerne!
- Nährstoffmangel: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Nährstoffen (Zink, Vitamin A oder Proteine) kann auch der Grund für eine trockene Nase bei deinem Hund sein. Durch eine Futterumstellung kann diese Ursache schnell wieder behoben werden.
- Infektionen: Du solltest die Nase auch immer zusätzlich auf Nasenausfluss überprüfen, denn ein verdickter Ausfluss mit gelbem, grünem oder schwarzem Sekret kann ein Symptom für eine Infektion sein. Außerdem kann eine trockene, warme Nase auch ein Anzeichen für Fieber sein. Fieber geht oft mit Apathie und Appetitlosigkeit einher. Bei ungewöhnlichem Nasenausfluss und Fieber solltest du zum Tierarzt gehen. Auch Zeckenbisse können zum Beispiel Infektionen auslösen!
- Allergien: Allergien bei Hunden können ein weiterer Grund für eine trockene Nase sein. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, Allergien zu behandeln.
- Autoimmunerkrankungen: Verschiedene Autoimmunerkrankungen können trockene Nasen als Begleitsymptom haben. Oft gehen diese dann noch mit verschiedene Hautveränderungen an der Nase einher– wie z.B. Pusteln, Rötungen oder Pigmentverlust. Wenn dir so etwas auffällt, solltest du es unbedingt beim Tierarzt abklären lassen. Autoimmunerkrankungen sind leider nicht heilbar; verschiedene Hunderassen sind davon besonders betroffen. Sie müssen dann lebenslang mit speziellen Medikamenten behandelt werden und eine spezielle Ernährung bekommen.
- Erbkrankheiten: Auch verschiedene genetische Erkrankungen zeigen sich in einer trockenen Nase mit Rissen, Schuppen, Rötungen oder anderen Hautveränderungen als Begleitsymptom eines Gendefekts. Retriever und Collies sind zum Beispiel öfter von solchen Erbkrankheiten betroffen. Bei deinem Tierarzt kannst du einen genetischen Test machen lassen, um festzustellen, ob dein Hund auch an solch einer Erbkrankheit leidet und die notwendige Behandlung mit ihm abstimmen.
Trockene Hundenase: Wie erkenne ich, ob mein Hund krank ist?
Wie du gesehen hast, kann es viele harmlose Gründe dafür geben, dass dein Hund eine trockene Nase hat. Wenn seine trockene Nase jedoch mit weiteren Krankheitsanzeichen einhergeht, dann solltest du mit ihm auf jeden Fall zum Tierarzt gehen, da diese Symptome auf gesundheitliche Probleme hinweisen können:
- Hautveränderungen an der Nase
- Gefärbter Nasenausfluss
- Erhöhte Körpertemperatur
- Apathie und Lustlosigkeit
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Flacher Atem
- Schmerzen