Ihr Haustier, unsere Leidenschaft.
Hund liegt hechelnd im Gras

Wenn ein Hund hechelt...

5 min Lesezeit

…ist das erstmal ganz normal. Hunde hecheln die ganze Zeit, besonders nach einem guten Spaziergang oder einer ausgelassenen Spielstunde. Wenn das Hecheln deines Hundes jedoch mit zusätzlichen Symptomen einhergeht, kann es ein Zeichen für etwas Ernsteres sein. Finde in unserem Leitfaden heraus, worauf du achten solltest.

Wieso hecheln Hunde?

Dein Hund hechelt, um nicht zu überhitzen. Denn sobald Hunden warm ist, fehlt ihnen die Fähigkeit zu schwitzen und darüber ihre Temperatur zu regulieren. Sie können zwar ein wenig durch die Ballen ihrer Pfoten schwitzen, aber sie können darüber nur begrenzt abkühlen. Durch das Hecheln tauschen sie schnell heiße Luft aus ihren Lungen mit kühler Außenluft aus, was die Verdunstung von Wasser von der Zunge, im Maul und in den oberen Atemwegen beschleunigt. Wenn dieses Wasser verdunstet, hilft es bei der Regulierung der Körpertemperatur und kühlt sie so effektiv ab.

Kommen zu dem Hecheln jedoch übermäßiger Durst, erhöhte Körpertemperatur, glasige Augen und eine dunkelrote oder hellrosa Zunge und/oder Zahnfleisch hinzu, kann das für einen Hitzeschlag sprechen. Bringe deinen Hund in diesem Fall unbedingt an einen kühleren Ort, damit er wieder runterkühlen kann.

Wann hecheln Hunde?

Wenn dein Hund hechelt, ist das meistens kein Grund zur Sorge. Der häufigste Auslöser, die Abkühlung, wurde bereits genannt. Sorge am besten dafür, dass dein Hund nie der vollen Hitze im Hochsommer ausgesetzt ist. Gehe mit deinem Hund am besten früh am Morgen oder am Abend spazieren, habe immer zimmertemperiertes Wasser dabei und verzichte bei Hitze auf Hundesport.
Einige weitere häufige Gründe für das Hecheln von Hunden sind folgende:

Dein Hund hechelt bei körperlicher Anstrengung 

Wenn dein Hund sich körperlich anstrengt, gleicht er durch das Hecheln, genau wie bei Hitze, seine Körpertemperatur aus. Das ist auch völlig normal und kein Grund zur Sorge. Achte allerdings bei Welpen und Senioren darauf, dass sie sich nicht zu sehr anstrengen und reduziere oder verzichte beispielsweise auf Hundesport. Denn bei großer Anstrengung wird ihr Kreislaufsystem zu sehr beansprucht.

Dein Hund hechelt, wenn er ängstlich oder gestresst ist 

Hunde hecheln auch, wenn sie sich gestresst oder ängstlich fühlen. Diese Art des Hechelns wird als "verhaltensbedingtes Hecheln" bezeichnet und geht in der Regel mit einigen der folgenden Symptome einher: wiederholtes Gähnen, Herumlaufen, Winseln, Lecken der Lippen, Zittern oder Verstecken. Du kannst diese Art des Hechelns bei Hunden beobachten, die Angst vor Feuerwerk haben, bei Autofahrten oder bei Tierarztbesuchen. Kennst du den Auslöser für den Stress oder die Angst deines Hundes, kannst du ihn ganz behutsam an die auslösende Situation heranführen und ihm geduldig zeigen, dass es nichts Schlimmes ist. In akuten Fällen solltest du deinen Hund beruhigen und mit einem Leckerli oder Spielzeug ablenken.

Dein Hund hechelt aufgrund des brachycephalen obstruktiven Syndroms 

Wenn du eine brachycephale Hunderasse mit einem flachen Gesicht und einer verkürzten oder gequetschten Nase hast, wie z. B. eine Französische Bulldogge, einen Mops oder einen Boxer, dann kann das starke Hecheln deines Hundes auf das "brachycephale obstruktive Syndrom" (BOS) zurückzuführen sein. Aufgrund ihrer abnormalen Anatomie leiden diese Hunde unter ständigen Atembeschwerden als Folge eines verengten oberen Atemwegs. Zudem hecheln sie nicht so effizient wie andere Hunde, durch die Veränderung ihres Atemwegs.

Warum hechelt mein Hund so viel?

Wenn dein Hund stark hechelt, ihm nicht warm ist und er seinen Körper nicht abkühlen muss, könnte dies auf ein größeres Problem hinweisen. Wenn sein Hecheln außerdem lauter oder rauer klingt oder er sich mehr anzustrengen scheint als sonst, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen, da dies ein Anzeichen für eines der folgenden Probleme sein könnte: 

Allergische Reaktion

Wenn du deinem Hund vor kurzem ein neues Medikament gegeben hast, kann dies gelegentlich zu einer allergischen Reaktion führen. Bei einer allergischen Reaktion wird dein Hund hecheln, gegebenenfalls nach Luft ringen, lethargisch sein oder gar erbrechen. Suche in diesem Fall unbedingt einen Tierarzt auf, um die genaue Ursache zu finden und das Problem zu beheben.

Infektionen

Eine Infektion führt nicht selten zu einer Lungenentzündung, sodass dein Hund hechelt, hustet, schlecht Luft bekommt und vielleicht sogar Fieber hat. Fieber bei Hunden solltest du nicht unterschätzen. Hat dein Hund zu lange oder zu hohes Fieber, kann dies sogar lebensbedrohlich für ihn werden. Lasse dir am besten von deinem Tierarzt zeigen, wie man bei Hunden Fieber misst. Bei Hunden spricht man von Fieber ab einer Temperatur von etwa 39°C.

Krankheiten

Wenn dein Hund stark hechelt, kann das ein Anzeichen für verschiedene Krankheiten sein. Hat er starken Durst, nimmt an Gewicht zu, bekommt immer dünnere Haut und Haare sowie einen kugeligen Bauch, könnten das Cushing-Syndrom oder Diabetes dahinterstecken. Herzprobleme können ebenfalls dazu führen, dass Hunde viel hecheln. Sie tun dies dann ständig und auch, wenn sie sich nicht anstrengen. Zum Hecheln können Husten, allgemeine Schwäche und Müdigkeit dazukommen. Hecheln in Kombination mit blassen Schleimhäuten hingegen kann für eine Anämie, also Blutarmut oder eine Kreislaufschwäche sprechen. Wenn du den Verdacht hast, dass eine Krankheit hinter dem Hecheln deines Hundes steckt, gehe unbedingt mit ihm zum Tierarzt und lasse ihn untersuchen.

Schmerzen

Hunde können Schmerzen besonders gut verbergen, sodass wir oft erst viel später feststellen, dass sie Schmerzen haben. Wenn dein Hund hechelt, weil er Schmerzen hat, zeigt sich dies normalerweise zu ungewöhnlichen Zeiten, z. B. nachts, wenn er eigentlich ruhen sollte. Ist dein Hund zusätzlich erschöpft und muss erbrechen, kann das ein Zeichen für Bauchschmerzen sein.

Übergewicht

Wenn dein Hund übergewichtig ist, hechelt er oft mehr da sein Stoffwechsel stärker belastet ist, als bei einem Hund mit idealem Körpergewicht, und leichte Bewegung oft schon zur körperlichen Anstrengung führt. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Übergewicht hat, solltest du darüber mit deinem Tierarzt sprechen. Denn Übergewicht bei Hunden kann zu Problemen wie Arthrose oder gar Herzversagen führen. Ist deine Hündin schwerer, weil sie trächtig ist, kann das Hecheln hingegen ein Anzeichen für die beginnende Geburt sein.

Warum hechelt mein Hund nachts?

Dein Hund hechelt nachts, weil ihm möglicherweise zu warm ist, er sich einsam fühlt oder Angst im Dunkeln hat.

Auch eine zu starke Belastung oder deftige Fütterung mit rotem, rohen Fleisch direkt vor dem Schlafengehen können Gründe für nächtliches Hecheln sein. 

Achte bei Wärme darauf, dass das Hundebett im Winter nicht neben einer Heizung liegt und im Sommer bestenfalls auf einem kühlen Untergrund wie Steinboden oder einer Kühlmatte.

Fühlt sich dein Hund womöglich einsam oder hat Angst, versuche die Ursache zu finden und übe langsam ihn daran zu gewöhnen. Falls es dir nicht gelingt, hole dir Rat bei einem Hundetrainer.