Wurmbefall ist bei Katzen keine Seltenheit. Gerade für junge Freigängerkatzen ist das Risiko sich mit Parasiten anzustecken besonders hoch. Dabei können auch die Atemwege von Würmern befallen werden. Leidet deine Katze unter Atembeschwerden, Hustenanfällen und Energielosigkeit, können Lungenwürmer dahinterstecken.
Unentdeckte und unbehandelte Lungenwürmer können deine Katze ernsthaft krank machen. Hier erfährst du einige nützliche Dinge, die du über Lungenwürmer bei Katzen wissen solltest, wie die Symptome, die Diagnose und Behandlung.
Was sind Lungenwürmer?
Lungenwürmer sind Parasiten, also kleine Lebewesen, die sich in der Lunge großer Lebewesen festsetzen, um sich dort fortzupflanzen. Der Katzenlungenwurm (Aelurostrongylus abstrusus) ist der häufigste Lungenparasit bei Katzen, gefolgt vom Lungenhaarwurm (Capillaria aerophila), der vor allem Füchse und Igel, aber auch Hunde und Katzen befällt. Der Katzenlungenwurm kommt bei bis zu 15% der Katzen in Deutschland vor, unbehandelte Katzen tragen zu seiner Verbreitung bei.
Wie bekommen Katzen Lungenwürmer?
Je mehr, länger und häufiger deine Katze draußen ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich Würmer holt.
Bei Freigängerkatzen, vor allem wenn sie Beutetiere fressen, ist das Risiko eines Lungenwurmbefalls also höher als bei Stubenkatzen. Bevor sich die kleinen Parasiten aber einmal in der Lunge einer Katze festsetzen können, müssen sie erstmal eine ganze Nahrungskette durchlaufen.
Der Lebenszyklus eines Lungenwurms beginnt und endet tatsächlich in der Katze. Ein Kreislauf, den wir dir hier anschaulich machen:
- Eine Katze steckt sich mit Lungenwürmern an, wenn sie mit Larven infizierte Beutetiere wie Mäuse, Eidechsen oder Vögel frisst, bzw. infiziertes Wasser trinkt.
- Die Larven wandern dann aus dem Darmtrakt über den Blutkreislauf in die Lunge, wo sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln und anschließend Eier ablegen.
- Die Eier und das erste Larvenstadium der Würmer werden von der Katze hochgehustet und heruntergeschluckt. So gelangen sie dann in den Verdauungstrakt der Katze und werden mit dem Kot ausgeschieden.
- Der mit Larven infizierte Kot wird von einem Zwischenwirt, wie zum Beispiel einer Schnecke gefressen, wo sich die Larven weiterentwickeln.
- Die Schnecke wird von Transportwirten wie Eidechsen, Vögeln oder Mäusen gefressen, in denen sich die Larven einnisten.
Lungenwürmer bei der Katze: Symptome
Einen Lungenwurmbefall bei einer Katze zu entdecken ist gar nicht so einfach. Infizierte Katzen zeigen bisweilen keine Symptome, und wenn sie es tun, sind die Krankheitsanzeichen oft unspezifisch: Husten, Niesen, Augen- und Nasenausfluss oder Atembeschwerden werden oft als Symptome von Atemwegsinfekten wie Katzenschnupfen oder Asthma missinterpretiert. Auch lethargisches Verhalten, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust können auf einen Lungenwurmbefall hindeuten. Je mehr Würmer, Larven und Eier sich im Atmungstrakt der Katze befinden, umso stärker sind die Symptome ausgeprägt.
Jungtiere und Katzen mit geschwächtem Immunsystem sind in der Regel heftiger betroffen als Tiere mit starker Immunabwehr. Unbehandelt kann ein Lungenwurm der Gesundheit deiner Katze durch Entzündungen und Verstopfungen der Atemwege massiv schaden. Wenn du bemerkst, dass sich deine Katze untypisch verhält, suche baldmöglichst einen Tierarzt auf.
Wie erkennt man Lungenwürmer bei Katzen?
Da Katzen oft symptomfrei sind oder unspezifische Krankheitszeichen aufweisen, ist eine Diagnose von Lungenwürmern bei der Katze nicht so einfach.
Hinzu kommt, dass ein Befall auch durch die Standard-Kotuntersuchung oft nicht entdeckt wird. Hast du den Verdacht, dass deine Katze von Lungenwürmern befallen ist, solltest du den Katzenkot von mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen sammeln, um ihn testen zu lassen.
Doch auch hier sind falsche Ergebnisse möglich. Weitere Diagnosemöglichkeiten beim Tierarzt sind:
- Blutuntersuchungen
- Röntgenaufnahmen der Lunge
- Bronchoskopie
Lungenwürmer bei der Katze: Behandlung
Sobald der Lungenwurmbefall diagnostiziert wurde, verschreibt der Tierarzt wahrscheinlich ein Entwurmungspräparat. Geeignete Wirkstoffe stehen als Spot-on-Präparaten, die im Nackenbereich der Katze aufgetragen werden, zur Behandlung der Lungenwürmer zur Verfügung. Die Spot-ons sind besonders einfach und schnell anzuwenden und verursachen keinen zusätzlichen Stress für die kranke Katze. In extremen Fällen, wenn sich Sekundärinfektionen, wie z. B. eine Lungenentzündung, entwickelt haben, wird eventuell auch ein Antibiotikum verschrieben.
Nach abgeschlossener Behandlung sollte sich eine ansonsten gesunde Katze innerhalb von ein paar Monaten wieder vollständig erholt haben.
Wann Katze entwurmen?
Bei jagenden Freigängern empfiehlt es sich, alle vier Wochen eine Wurmkur mit geeigneten Präparaten vom Tierarzt durchzuführen, um Lungenwürmern und anderen Parasiten vorzubeugen. Achte darauf, dass das Präparat auch wirksam gegen Lungenwürmer ist.
Sind Lungenwürmer bei Katzen ansteckend?
Der Aelurostrongylus abstrusus stellt für Menschen keine Gefahr dar. Infektionen mit dem Lungenhaarwurm Capillaria aerophila sind jedoch möglich, wenn auch selten. Erfahre mehr darüber, wie du Würmer bei Katzen erkennen und behandeln kannst.