Terrier-Hunde sind temperamentvolle, mutige, aber auch eigensinnige Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb. Viele besitzen eine ganz eigene Persönlichkeit und bereichern dein Zuhause mit ihrer Energie und Lebensfreude. Mit einem abenteuerlustigen Terrier an deiner Seite kannst du jede Menge Spaß haben. Ob ein Terrier wirklich zu dir passt und was du von den verschiedenen Terrier-Hunderassen zu erwarten hast, erfährst du hier bei PURINA!
Ist ein Terrier ein Jagdhund?
Ganz klar! Die meisten Terrierarten kommen ursprünglich aus Großbritannien und wurden schon im Mittelalter gezüchtet, um Ratten und Mäuse zu jagen, aber auch, um Dachse, Füchse und Marder aus ihrem Bau zu treiben und ihnen nachzustellen. Der Name Terrier kommt also nicht von ungefähr und leitet sich von dem französischen Wort „terre“ für „Erde“ ab. Denn die meist kleinen bis mittelgroßen Terrier-Rassen mussten auch unterirdisch im Bau jagen, wo sie alleine auf sich gestellt unerschrocken handeln mussten.
Das Wesen der Terrier
Terrier sind draufgängerisch, reaktionsschnell, selbstbewusst und gelehrig. Und manchmal auch ein bisschen starrsinnig. Sie ordnen sich nicht leicht unter! Als Terrierbesitzer solltest du wissen, dass dein Hund seinen Jagdtrieb ausleben und ihm nachgehen können muss, um glücklich und gesund zu bleiben.
Welche Eigenschaften hat ein Terrier?
Terrier-Hunderassen sind im Allgemeinen:
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lustig und aktiv: Terrier lieben das Leben und sind immer für ein Spiel oder ein Abenteuer zu haben. Obwohl es eher kleine Hunde sind, genießen sie ausgedehnte Spaziergänge und viel Bewegung. Mindestens eine Stunde am Tag braucht selbst der kleinste Terrier! Für Fitness-Enthusiasten oder Menschen, die gerne Draußen unterwegs sind, ist ein Terrier also ideal.
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wachsam: Terrier sind nicht nur ständig wachsam, sondern auch in der Lage, reaktionsschnell zu handeln. Andere Hunde, Katzen und kleine Tiere werden gerne mal angegriffen oder von ihnen gejagt.
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mutig und entschlossen: Hartnäckigkeit und Mut zeichnet sie aus, denn diese Eigenschaften brauchen sie auch bei der Jagd!
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unabhängig: und deshalb nicht sonderlich gehorsam. Sie ordnen sich nicht gern unter.
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laut: Terrier wurden darauf getrimmt, laut zu bellen, wenn sie unter der Erde auf Jagd waren, damit man sie auch hört. Unausgelastete und schlecht erzogene bzw. sozialisierte Terrier können deshalb leider schnell zu lästigen Kläffern werden.
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begeisterter Buddler: Terrier neigen oft zu unerwünschtem Buddeln, das steckt in ihren Genen. Für passionierte Gärtner sind Terrier deshalb keine geeigneten Hunde! Am besten sorgst du dafür, dass dein Hund möglichst in der freien Natur seine natürlichen Buddel- und Jagdinstinkte ausleben kann!
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zerstörerisch: Terrier haben einen starken Reiß- und Zerreißtrieb, wenn dieser nicht richtig kanalisiert wird, kann dieser für Haus und Grundstück negative Folgen haben! Tauziehen genießen Terrier sehr: Spiele häufig mit einem Zerr- und Reißspielzeug mit ihm!
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zupackend: Zur Jagd ist ein gezielter, starker Biss notwendig. Wenn Terriern allerdings keine Beißhemmung beigebracht wird, dann können sie (auch unabsichtlich) sich stark verbeißen, leider auch in menschliche Gliedmaßen.
Terrier-Rassen: Welche Arten gibt es?
Die allermeisten Terrier-Rassen stammen aus Großbritannien, aus Deutschland kommt beispielsweise nur der Jagdterrier. Aus der ursprünglichen Terrierrasse machte die moderne Hundezüchtung 34 genetisch unterschiedliche Terrierarten. Terrier gibt es in vielen Größen (von 25 bis 60 cm): meistens sind es aber eher kleine Hunde, da sie in den beengten Arbeitersiedlungen Großbritanniens Platz finden mussten. Große Terrier – wie der Airdale Terrier zum Beispiel – waren mit die allerersten Diensthunde, die beim Militär, bei der Polizei oder beim Zoll zum Einsatz kamen.
Der Welthundeverband FCI unterteilt die Terrier-Rassen in 4 Unterkategorien:
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Hochläufige Terrier: Große Terrierarten, wie z.B. der Airdale Terrier.
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Niederläufige Terrier: Kleine Terrierarten, wie der Jack Russel, Foxterrier und die meisten anderen Terrierarten.
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Bullartige Terrier: Sie stammen zum Großteil von den alten Bulldoggen ab, wie beispielsweise der Bullterrier. Sie wurden im Kampf gegen Bullen trainiert und gehören teilweise zu den Listenhunden. Mit dem Halten von Listenhunden sind je nach Land bzw. Bundesland verschiedene Auflagen verbunden.
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Zwergterrier: Hierzu gehören der Yorkshire-Terrier und andere Miniatur-Terrier.
Welche Terrierarten haaren nicht?
Das Fell von Terriern ist meistens eher kurz und rau, es trotzt Wind und Wetter und ist relativ leicht sauber zu halten. Die Terrier-Rassen mit längerem Fell müssen zwar oft und regelmäßig geschnitten werden, dafür verlieren diese aber vergleichsweise wenig Haare. Die genauen Ratschläge zur Fellpflege holst du dir am besten bei deinem Züchter!
Wie alt werden Terrier?
Die Lebenserwartung hängt von der Größe der Hunde ab. Kleinere, aber nicht allzu kleine Hunde haben eine längere Lebenserwartung. In der Regel erfreuen sich Terrier eines langen Hundelebens von nicht selten über 15 Jahren.
Terrier-Erziehung: Sind Terrier schwer zu erziehen?
Terrier-Hunde sind sehr klug und gelehrig. Sie lassen sich gut ausbilden und erziehen, allerdings sind hierbei klare Ansagen und Konsequenzen enorm wichtig. Denn sie sind draufgängerisch, durchsetzungsfähig, ordnen sich nicht so leicht unter und gehören nicht zu den gehorsamsten Hunderassen. Wundere dich nicht, wenn ein Terrier im Jagdfieber deine Befehle einfach überhört und sein Instinkt mit ihm durchgeht.
Regelmäßiges Rückruftraining solltest du also gerade mit einem Terrier immer wieder einüben. Denn ein geduldiger, liebe- und respektvoller Umgang mit etwas Humor macht die Erziehung eines Terriers oftmals einfacher und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Manche Terrierarten sind sehr anhänglich und genießen körperliche Zuwendung, andere besitzen wenig Geduld und lassen sich nicht gerne pflegen und berühren. Das hängt stark von der jeweiligen Rasse ab. Gerade deshalb ist es aber schon frühzeitig wichtig, deinen Terrier-Welpen daran zu gewöhnen, gepflegt und angefasst zu werden.
Erfahre mehr zur Welpenpflege und zu Welpen baden.
Kontaktfreudigkeit: Terrier sozialisieren
Auch die Sozialisation mit anderen Hunden, Haustieren und mit Kindern ist bei Terriern besonders wichtig, da Terrier eigentlich dafür gezüchtet wurden, alleine und selbstständig zu arbeiten. Darin liegt der Grund, dass sie andere Hunde nicht immer akzeptieren und auch Kindern gegenüber öfters ein dominantes Verhalten an den Tag legen und manchmal wenig Toleranz zeigen. Allerdings ist dieses Verhalten bei den verschiedenen Terrier-Hunden unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Arten sind gegenüber lärmenden Kindern auch wesentlich toleranter und umgänglicher. In jedem Fall solltest du aber darauf achten, deinen Terrier kontinuierlich und sorgfältig zu sozialisieren, damit der Umgang mit anderen Hunden, Menschen oder Kindern nicht zum Problem wird.
Wie die Begegnung mit anderen Hunden oder Menschen problemlos gelingen kann, liest du in unseren Artikeln: Welpen sozialisieren und Hund und Kind aneinander gewöhnen.
Fazit: Passt ein Terrier zu mir?
Ob du der perfekte Besitzer eines Terriers sein könntest, siehst du in unserer zusammengefassten Checkliste. Ein Terrier passt perfekt zu dir, wenn:
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du etwas weniger Platz hast, aber trotzdem einen aktiven Hund haben möchtest.
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Hunde magst, die unabhängig sind und vielleicht keine körperliche Zuneigung zeigen, dir aber trotzdem treue Gefährten sind.
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dir Lärm nichts ausmacht, denn sie kläffen oft und laut.
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gerne mit deinem Hund spielst und viel draußen in Bewegung bist.
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wenn du schon ältere, ruhigere Kinder hast, die wissen, wie man mit Hunden umgeht.
Denn trotz ihres etwas rauen Charmes zählen Terrier zu den beliebtesten Haus- und Familienhunden!