Wie auch bei uns Menschen reagiert jede Katze anders auf Stress. Die eine Katze frisst nicht mehr, eine andere wird plötzlich unsauber und geht nicht mehr auf ihr Katzenklo. Wieder andere Katzen reagieren auf Stress mit Durchfall und Erbrechen. Manche Katzen putzen sich bei Stress ständig, bekommen sogar Haarausfall und kahle Stellen. Katzen sind sehr sensible Tiere und reagieren nervös und gestresst auf Veränderungen oder wenn irgendetwas ihre gewohnte Routine unterbricht. Nur durch ein gutes Verhältnis zu ihr kannst du erkennen, wenn sie gestresst ist und versuchen, deine Katze dann entsprechend zu beruhigen.
Was löst Stress bei Katzen aus?
Der Hauptauslöser für Stress bei Katzen sind Veränderungen. Katzen sind Gewohnheitstiere. Futter- und Ortswechsel oder auch neue Mitbewohner – ob menschlich oder tierisch – erhöhen ihr Stresslevel. Besonders Umzüge und Renovierungen belasten deine Katze.
Stelle daher sicher, dass sie immer Zugang zu ihrem gewohnten Futter, Wasser und ihrer Toilette hat und schenke ihr in dieser Situation viel Aufmerksamkeit, damit sie sich geborgen fühlt. Bei einem Umzug sollten möglichst viele Kisten ausgepackt und gewohnte Gegenstände, wie das Katzenbett oder der Kratzbaum an ihrem neuen Platz stehen, wenn du deinen tierischen Mitbewohner in das neue Heim bringst. Hilfreich ist außerdem, wenn deine Katze ihr neues Umfeld etappenweise entdecken kann. Ein weiterer Stressauslöser für Katzen sind fremde Menschen. Auch wenn Verwandte und Freunde dich häufiger besuchen, sind sie für deine Katze dennoch anfangs unbekannt. Gib ihr daher genügend Zeit, um den Eindringling kennenzulernen. Deine Katze sollte niemals bedrängt werden und in der neuen Situation selbst entscheiden, ob sie zu dem Fremden Kontakt aufnehmen möchte oder nicht. In unseren Artikeln „Hund und Katze aneinander gewöhnen“ und „Entspannt mit der Katze zum Tierarzt“ erfährst du, wie du hier Stresssituationen vermeiden und Veränderungen so angenehm wie möglich für deine Katze gestaltest.
Was verursacht Stress bei Katzen? Die Ursachen auf einen Blick:
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Eine weitere Katze kommt ins Haus: Zunächst ist eine weitere Katze ein Eindringling, der nichts in ihrem Zuhause zu suchen hat! Das löst bei Katzen Stress aus. In dieser Situation ist es besonders wichtig, genügend Futternäpfe, Katzentoiletten und Rückzugsmöglichkeiten für alle zur Verfügung zu stellen
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Ein Hund kommt zusätzlich ins Haus. Hier ist Stress vorprogrammiert. Hunde verhalten sich aus Katzensicht völlig anders und fremd. Katzen haben generell Respekt vor Hunden, besonders wenn sie nicht mit ihnen aufgewachsen sind.
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Fremde Menschen kommen ins Haus: Eine Katze betrachtet alle Gäste als Eindringlinge in ihr Revier. Auch ein neuer Lebensgefährte oder ein Baby in der Familie kann Stress bei Katzen auslösen.
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Veränderung der Umgebung: Umzug, Tierpension, Tierarztbesuch, Reisen: Dadurch wird deine Katze aus ihrem bekannten Revier und ihren vertrauten Räumlichkeiten gerissen. Sie muss sich an lauter neue Reize (Geräusche, Düfte etc.) gewöhnen. Das führt bei Katzen oft zu Verängstigung und Rückzug.
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Andere Katzen im Revier: Hauskatzen können sich auch von einer anderen Katze, die draußen herumstreift, bedroht fühlen. Dann markiert die Hauskatze manchmal die Vorhänge mit Urin und kratzt ständig an Tür- und Fensterrahmen.
Wie erkennt man Stress bei Katzen?
Verhält sich deine Katze seltsam und anders als sonst? Kommt sie nicht zur Ruhe? Versteckt sie sich, wenn es an der Haustür klingelt? Jede Katze reagiert anders bei Stress. Du als Besitzer kennst deine Katze am besten. Ändert sie plötzlich ihr Verhalten, kann Stress der Auslöser sein.
Die häufigsten Anzeichen von Stress bei Katzen sind:
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übermäßiges Putzen
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Verstecken
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eingeschränkter Appetit
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Aggressivität
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Rastlosigkeit
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Unsauberkeit
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verstärktes Miauen und Fauchen
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die Katze will nicht gestreichelt werden
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die Katze hat keine Lust zu spielen
Wie kann man Katzen beruhigen?
Damit sich deine Katze wieder besser entspannen kann, solltest du zunächst dem Auslöser für ihren Stress auf die Spur kommen und wenn möglich, die Ursachen dafür beseitigen. Ansonsten kannst du folgende Tipps in deinen Alltag einbauen:
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Hab Geduld! Gib deiner Katze Zeit, sich an die jeweiligen Veränderungen zu gewöhnen
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Katzen leben in einem dreidimensionalen Raum. Aus diesem Grund brauchen sie Zugang zu Höhen, wie einem Katzenbaum oder sicher stehende Schränke und Regale, da sie von dort aus ihre Umgebung aus sicherer Ferne beobachten können.
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Katzen lieben es, sich zu verstecken. Gib ihr daher genügend Raum sich zurückzuziehen. Zugang zu einem ruhigen Ort oder Kartons, in denen sie sich verstecken kann, sind hier optimal geeignet.
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Achte auf eine möglichst ruhige und entspannte Atmosphäre in deinem Zuhause.
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Sprich beruhigend mit deiner Katze und streichle sie sanft, wenn diese es zulässt.
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Katzen brauchen ausreichend Beschäftigung. Beschäftige deinen Stubentiger mindestens zweimal täglich 30 Minuten mit Katzenspielen. Katzen, die viel Bewegung und Beschäftigung haben, sind häufig entspannter.
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Probiere es ansonsten mal mit sanften Beruhigungsmitteln: Bachblüten für Katzen, Pheromone, oder auch Baldriankissen können auf Katzen eine beruhigende Wirkung haben. Frag einfach auch deinen Tierarzt dazu um Rat!